09/11/2024

Wein in Siena

SienaWein

Das Netzwerk Wein beim Workshop in Siena

Am 6. November 2024 fand in Siena das erste Treffen zwischen italienischen und deutschen Vertretern der Modellnetzwerke und dem Begleitgremium des Projekts ConnActions statt.

Teilnehmer und Austausch
Für die deutschen Partner  nahm Johanna Hartmann von der Schule fuer Wein- und Gartenbau am Dienstleistungszentrum Rheinland-Pfalz in  Neustadt an der Weinstraße teil. Auf italienischer Seite waren Gabriele Valota (Assoenologi), Valentina Batoni und Nadia Riguccini (Scuola Ricasoli di Siena) sowie als neuer italienischer Partner das DAGRI-Institut der Universität Florenz, vertreten durch Paola Domizi, anwesend.

Der Austausch mit den anderen Netzwerken erwies sich als äußerst wertvoll, um neue Kontakte zu knüpfen und neue Methoden  für eine erfolgreiche bilaterale Zusammenarbeit kennenzulernen. Während des Workshops hatten die Vertreter:innen die Gelegenheit, sich mit dem Begleitgremium über den Fortschritt und die zukünftigen Perspektiven ihres Arbeitsprogramms auszutauschen.

Neue Kompetenzen für die Winzer der Zukunft

Johanna Hartmann stellte zunächst die Inhalte des Netzwerks vor: die Hauptziele, das Arbeitsprogramm, den aktuellen Stand des Projekts, die Herausforderungen und die „lessons learned“ aus den ersten Projektmonaten. Er erinnerte daran, dass das Hauptziel des Netzwerks darin besteht, zu untersuchen, wie neue Technologien den Winzern der Zukunft helfen können, die Klima- und Umweltveränderungen, die die Produktionskette beeinflussen, zu bewältigen und zu überleben. Die Arbeit des Netzwerks zielt darauf ab, neue Fähigkeiten zu ermitteln, die auf beruflicher Ebene entwickelt werden müssen, um mit diesen Veränderungen umzugehen. In den letzten Monaten hat das Netzwerk mit der Konkretisierung seiner Aktivitäten begonnen: Identifizierung eines gemeinsamen Bildungsprojekts im Bereich des Klimawandels, Ausarbeitung von Ausbildungsprogrammen und anschließende Umsetzung in der Ausbildungsrealität. Die Digitalisierung von Lehrinhalten, um die Methoden des Wissenstransfers zu erneuern, wird ebenfalls Gegenstand von Studien und Arbeiten des Netzwerks sein.

In Bezug auf die Methodik wies Hartmann darauf hin, dass sich persönliche Treffen, die direkt im Weinkeller oder im Weinberg stattfinden, als besonders fruchtbar erweisen und einen bereichernden Austausch von Ideen und Wissen ermöglichen. Die Entfernung und die Schwierigkeiten bei der Organisation von Informationen behinderten dagegen mitunter die gemeinsame Arbeit. In diesem Zusammenhang waren die auf der Tagung in Siena gewonnenen Erkenntnisse über visuelle Werkzeuge für die Darstellung und den Datenaustausch von großem Interesse und boten neue Perspektiven für eine bessere Zusammenarbeit.

Zum Abschluss des Workshops leiteten Johanna Hartmann und Gabriele Valota (Assoenologi) eine Weinverkostung mit vier Weinen. Vorgestellt wurden zwei Weine aus dem staatlichen Weinberg der Weinbauschule in  Neustadt (ein alkoholfreier Roséwein und ein trockener Riesling Kabinett) sowie zwei Weine des Instituts Ricasoli in Siena (ein Chianti Colli Senesi und ein Foglia Tonda). Während der Verkostung erläuterten die Referenten die Struktur der Weine und hoben ihre charakteristischen organoleptischen Eigenschaften hervor.

Nächste Schritte des Netzwerks Wein
Nach dem Austausch mit den anderen Netzwerken beschloss das Netzwerk, seine Arbeitsstruktur zu überarbeiten. Geplant ist die Einführung digitaler Werkzeuge, um die Organisation und Zusammenarbeit über Distanz zu vereinfachen. Inspiriert von dem Netzwerk Kunsthandwerk wurde beschlossen, das Miro-Board für die grafische Darstellung von Austauschinhalten zu nutzen und die Ausbildungsprogramme für Winzer stärker auf die zu erwerbenden Kompetenzen zu fokussieren.

Das langfristige Ziel bleibt, zukünftigen Winzern Fähigkeiten zu vermitteln, die sie in die Lage versetzen, den klimatischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zu begegnen. Derzeit arbeitet das Netzwerk in Untergruppen, um bis Frühjahr 2025 eine Synthese der Analyse zu erstellen und anschließend mit der Umsetzung zu beginnen.