09/11/2024
Steinmetze in Siena
Das Netzwerk Steinmetze beim Workshop in Siena
Am 6. November 2024 fand in Siena das erste Treffen zwischen italienischen und deutschen Vertretern der Modellnetzwerke und dem Begleitgremium des Projekts ConnActions statt.
Während des Workshops trafen sich die Vertreterinnen des Steinmetnetzwerks, Hilke Domsch (Geokompetenzzentrum Freiberg e.V., Deutschland) und Monica Brogi (Scuola Edile Siena, Italien), erstmals seit Projektbeginn persönlich. Aus dem Treffen gingen zahlreiche bereichernde Erkenntnisse und ein Dialog über die Wertschätzung dieses ebenso traditionsreichen wie wertvollen und seltenen Berufs hervor. Während des Workshops hatten die Netzwerkvertreterinnen die Gelegenheit, mit der Begleitgremium in Kontakt zu treten und die Fortschritte und Zukunftsaussichten ihres Arbeitsprogramms zu besprechen.
Aufwertung des Steinmetzberufs, um seine Zukunft zu sichern und ihn insbesondere für junge Menschen wieder attraktiv zu gestalten.
Hilke Domsch, Referentin der deutschen Partner stellte die Hauptziele, das Arbeitsprogramm, den aktuellen Stand des Projekts, die Herausforderungen und die „Lessons Learned“ des Netzwerks vor, um die Attraktivität dieses Berufsbilds und seiner Ausbildung zu fördern und aufzuwerten.
Frau Domsch stellte die aktuelle Situation der Steinmetze in beiden Ländern dar: Für die deutschen Netzwerkpartner war es erstaunlich zu erfahren, dass dieser Handwerksberuf in Italien vom Aussterben bedroht ist. Der Mangel an qualifizierten Steinmetzen führt dazu, dass Restaurierungsarbeiten hauptsächlich an akademisch ausgebildete Restauratoren vergeben werden.
Um das Image Problem anzugehen, wird sich der vom italienischen Netzwerk organisierte Round Table Tisch auf die Aufwertung des Steinmetzberufs in Italien und die Entwicklung konkreter Strategien zur Gewinnung neuer Nachwuchskräfte konzentrieren. Ein weiteres Thema ist die Weiterentwicklung der Lehrmethode der italienischen „Baustellenschule“, die im deutschen Netzwerk auf großes Interesse gestoßen ist und in Deutschland als praktisches Ausbildungsmodell für Auszubildende übernommen werden könnte.
Eine der größten Herausforderungen für das Netzwerk war die deutliche Unterschiedlichkeit der Berufsausbildungssysteme in Italien und Deutschland. Aufgrund dieser Unterschiede konnten gemeinsame Projektziele erst nach längerer, intensiver Abstimmung klar definiert werden. Um den Erfolg des Netzwerks zu gewährleisten ist eine kontinuierliche und aktive Mitarbeit notwendig. Die individuellen Stärken und Möglichkeiten der jeweiligen Partner sind stark mit einzubeziehen.
Next Steps: Ausblick auf die nächsten Monate
- Eine Studienreise nach Siena mit Schwerpunkt auf der Lehrmethode „Baustellenschulen“, einem praktischen Ansatz für die Vermittlung von Restaurierungstechniken, und ein Round Table mit privaten und öffentlichen Akteuren
- Organisation und Durchführung eines Round Tables, um die Förderung und Aufwertung des Steinmetzberufs, zu gewährleisten
- Neue Kooperationen und neue Netzwerkpartner: während des Workshops in Siena wurde deutlich, wie entscheidend es ist, neue italienische Partner in das Steinmetznetzwerk einzubinden, um das Netzwerk gezielt zu stärken und gemeinsame Ziele wirkungsvoller zu erreichen. Mit Unterstützung der Region Toskana wird nun ein gezieltes Scouting gestartet, um neue Partner im Steinmetzsektor zu identifizieren. Aus diesem Grund, wurde die ursprünglich für Januar 2025 geplante Studienreise verschoben, um die Teilnahme neuer Partner zu ermöglichen.